Zum Thema Graupapagei kaufen, möchte ich dir meine Geschichte erzählen. Es geht um meinen Graupapagei Hector. Er ist der Vogel, mit dem Alles began. Der Auslöser für meine Faszination über Beißen und Aggressionen bei Papageien & Sittichen.
Weitere Informationen über Graupapageien und Papageien kaufen findest du hier: klick
Graupapagei kaufen: Vorher und Nachher sind zwei Paar Schuhe
Zum Thema Graupapagei kaufen möchte ich dir mal meine Geschichte erzählen. Denn auch ich habe ziemlich unbedarft angefangen. Auch ich war überrascht, wie sehr die Realität nach dem dem Kauf meines Graupapageis von meinen Vorstellungen vor dem Kauf abwich.
Nach dem Graupapageien Kauf im Stich gelassen
Mit dem Kauf meines Graupapageis Hector fing mein Leidens- aber auch mein Erfahrungsweg mit beißenden Papageien an. So kam es, dass ich mich auf beißende Papageien & Sittiche spezialisierte.
Ich bin ja nicht eines Morgens aufgewacht und dachte „Oh, ja, tolles Thema! Das mache ich!“. Vielmehr habe auch ich - wie so viele von euch - einen Leidensweg hinter mir, auf dem ich den Papageiengöttern Blut, Schweiß und viele Auas geopfert habe.
Damals gab es niemanden, der mir in Sachen beißende Papageien & Sittiche helfen konnte; Keine Bücher, keine Experten, nix. Also musste ich mir aus dem Wissen über Hunde und Menschen zusammenstückeln, was als Problemlösung für beißende Papageien & Sittiche brauchbar war und den Rest selbst erarbeiten.
2001 in New York City: Hector der Graupapagei wird gekauft
Aber jetzt kannst du dich erst einmal bequem in deinem Stuhl zurücklehnen, der deine Zeitmaschine ist. Atme tief durch, schließe die Augen ... und schwupps sind wir im Jahr 2001 in New York City.
Ich war von meiner damaligen Firma nach New York geschickt worden, um das deutsch-amerikanische Geschäft zu beflügeln. Spannendes Thema und ich war völlig begeistert, das machen zu dürfen. Wir hatten nur eines übersehen. Ich bin ein Landei. Ich mag Natur. Bäume, Blumen, Tiere, usw. Und in New York gibt‘s halt nicht viel davon. Na klar, es gibt den Central Park. Aber der ist so überlaufen, dass von Natur nicht mehr so sehr viel zu spüren ist.
Ich wollte nicht Papageienschmuggler werden
Mir ging die Zementwüste gründlich auf die Nerven. Ich wollte mehr Natur. Topfpflanzen haben‘s einfach nicht gebracht. Und dann auf einem der Flüge zwischen USA & Deutschland kam die zündende Idee. In einer Zeitschrift las ich eine wirklich bezaubernde Geschichte von einem Mann, der mit seinem Papagei um die Welt reiste. Er hat ihn über jeden Zoll geschmuggelt und überall hin mitgenommen.
Ich wollte natürlich nicht Papageienschmuggler werden. Aber ich erinnerte mich an meine Kindheit, in der wir einen ganzen Schwarm Wellensittiche und auch Nymphensittiche hatten. Ich erinnerte mich an einen Privatzoo, mit dessen Besitzer meine Eltern befreundet waren. Dort hatte ich den ersten Kontakt zu Aras und verliebte mich in diese Vögel. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Na klar. Ich brauchte einen Papagei.
Sobald ich wieder in New York war, fing ich an zu recherchieren.
Ich wollte gar keinen Graupapagei kaufen
Eigentlich wollte ich einen dunkelroten Ara. Aber schlussendlich fiel meine Wahl aus Vernunftsgründen darauf, einen Graupapagei zu kaufen: Intelligent, extrem langlebig, und klein genug für eine Wohnung. Am nächsten Wochenende bin ich zu einer spezialisierten Zoohandlung und siehe da, sie hatten gerade junge Graupapageien zu verkaufen.
Die waren noch nicht futterfest. Aber ich könne meinen Graupapagei reservieren und ihn dann kaufen, wenn er so weit sei. So kam ich zu Hector. Jedes Mal, wenn ich ihn besuchte, nahmen sie das kleine Graupapageien Baby und wickelten ihn zuerst wie ein Burrito in ein Handtuch. Ich setzte mich in einen der dafür vorgesehenen Wartestühle und sie legten ihn mir in die Arme wie ein Baby.
Es wurde alles sehr logisch und freundlich erklärt. Im Handtuch eingewickelt würde er sich sicherer fühlen. Dadurch, dass ich ihn in meinen Armen hielt und mit ihm redete, würde er sich an mich gewöhnen und mir vertrauen. So könnte das Tier mich kennenlernen, bevor ich den Graupapagei kaufen und nach Hause bringen würde. Das hörte sich doch toll an, oder?
Ein Mitarbeiter rammte einen Schlauch in Hectors Kropf
Einmal war ich zur Fütterungszeit im Laden. Ein Mitarbeiter nahm der Reihe nach jedes der kleinen gefiederten Babies hoch, rammte einen Schlauch, der an einer Spritze hing seinen Hals hinunter und drückte den genau abgemessenen Inhalt in den Kropf.
Da war ich dann doch ein wenig schockiert. Aber, wurde mir versichert, das wäre die beste Methode, um sicherzugehen, dass die Vögelchen genug Futter bekam um sein optimales Wachstum zu sichern. Deswegen würden sie auch keine Graupapageien verkaufen, die noch nicht futterfest seien. Denn diese Fütterung könne nur von Experten durchgeführt werden. Ach so. Ich glaubte den Experten.
In diesem Chaos stand ein winziger Käfig
Kurz darauf fing Hector an flügge zu werden und versuchte wegzuflattern, als ich ihn besuchte. Die Ladenbesitzerin fing Hector jedoch schnell wieder ein und nahm eine Schere zur Hand. Ich protestierte gegen das Stutzen. Doch die Ladenbesitzerin sagte mir, wenn ich das nicht erlauben würde, dann würde sie ihn hinten im Laden in einen Käfig setzen müssen. Ein fliegender Vogel im Laden sei einfach zu gefährlich.
Sie führte mich nach hinten, einem dunklen Verschlag, der offensichtlich als Lager diente, mit Kartons überall. In diesem Chaos stand ein winziger Käfig, in dem Hector noch nicht einmal seine Flügel ausbreiten könnte. Dort müsse er alleine sitzen, bis ich den kleinen Graupapagei kaufen würde. Mein Herz brach bei dem Gedanken, dass er dort einsam und alleine sitzen müsste. Also willigte ich ein. Und so wurde Hector gestutzt.
Wir alle machen Fehler beim Graupapageien Kauf
Wieso erzähle ich dir diese Geschichte in epischer Breite? Drei Gründe. Erst einmal möchte ich nicht, dass du dich über deine Fehler schämst. Du sollst nicht glauben ich hätte kein Verständnis dafür. Oder dir deshalb nicht trauen, Hilfe zu suchen. Ob bei mir oder anderen ist egal. Wir alle machen Fehler. Lass dir da von keinem etwas anderes erzählen.
Ich denke mal keiner von uns hat sich Graupapageien oder andere Vögel gekauft, um gemein zu ihnen zu sein. Wir alle lieben unsere Tiere, und machen das Beste, was wir können, mit den Informationen, die wir haben. Leider bekommen wir diese Informationen oft von „Experten“, denen es wichtiger ist, dass du den Graupapagei kaufst, als dass es dem Vogel wirklich gut geht.
Ich habe den "Experten" beim Graupapageien Kauf geglaubt
Wie du an meiner Geschichte siehst, war ich ein genauso naiver, unwissender Graupapageien Käufer und neuer Halter, wie alle anderen. Und das OBWOHL ich mit Papageien aufgewachsen bin und es eigentlich besser wissen müsste. Aber ich habe, wie so viele Halter den „Experten“, den Zooläden und Züchtern geglaubt, weil sie ja sooo viel Erfahrung haben.
Das ist natürlich dumm, weil schlussendlich sind es Verkäufer und Produzenten der Ware Tier. Deren Interesse ist in erster Linie, Geld zu verdienen. Es sind keine Tierschützer.
Und glaube bloß nicht, dass es nur in den USA so ist. In Deutschland ist es leider nicht anders beim Kauf eines Graupapageis (oder jeder anderen Art). Auch hier wird von ausgebufften Verkäufern schön geredet, was in keiner Weise schön ist.
Also hoffe ich, dass ich dir mit meiner Geschichte über den Graupapageien Kauf und was anschließend geschah, die Augen ein wenig öffnen kann. Außerdem möchte ich dir helfen, einige der Probleme, die Hector hatte, und die dein Graupapagei nach dem Kauf vielleicht auch hat, besser zu verstehen.
Mir wurde ein "perfekter" Käfig für Graupapageien aufgeschwatzt
Zurück zu meiner Geschichte. Endlich war es so weit. Baby-Hector durfte zu mir nach Hause kommen. Beim Kauf des Graupapageis wurde mir ein perfekter Käfig aufgeschwatzt, der „wissenschaftlich“ genau richtig war: eineinhalb mal die Flügelspannweite des Vogels. Ich fand den Käfig furchtbar klein. Aber mir wurde mit Expertenmine gesagt, dass er sich in einem größeren Käfig nicht sicher fühlen würde. Oh. Ok.
Das wirklich Harte an dieser Geschichte ist, das mein Bauchgefühl beim Graupapageien Kauf bei all diesen Sachen laut „nein“ geschrien hat. Aber ich habe es ignoriert, weil mir ja die Experten was anderes erzählten. Kommt dir das bekannt vor? Wie du siehst: Du bist nicht allein!
Vielleicht war es für Hector schlussendlich ein Glück. Denn wenn ich auf mein Bauchgefühl gehört hätte, dann hätte ich dem Laden den Rücken gedreht. Wer weiß, wer den Graupapagei gekauft hätte, wo mein kleiner Hector dann gelandet wäre - in was für einer Haltung.
Dieser Graupapagei wäre nach dem Kauf vermutlich früh gestorben
Außerdem wäre Hector vermutlich früh gestorben. Denn mit seinen zarten 16 Wochen beim Kauf hatte der Graupapagei bereits eine Aspergillose, wie ich später herausfand. Die Futtermischung, die mir die „Experten“ mitgaben, hatte unter anderem Erdnüsse in der Schale, die sicherlich nicht geholfen haben.
Zudem war der kleine Kerl im Dauerstress durch die Handaufzucht und das Leben auf der Ladentheke, wo jeder Kunde, der sich für einen Graupapageien Kauf interessierte, ihn nach Herzenslust angrapschen konnte. Stress, wie wir wissen, schwächt das Immunsystem, das bei solch einem jungen Lebewesen ohnehin noch nicht besonders stark ist.
Hector hatte also nicht die besten Voraussetzungen für ein tolles, gesundes Leben.
Hector biss meine Hände blutig
Nach dem Kauf des Graupapageis ging das Drama dann richtig los. Zu Hause bei mir war nämlich keiner, der Hector in ein Burrito wickelte, sodass ich ihn gefahrlos anfassen konnte. Hector fand Hände ganz, ganz doof und biss mir meine blutig, jedes Mal wenn ich in seine Nähe kam.
Soviel hatte er nämlich in seinem zarten Alter schon gelernt: "Mit Bissen kann ich mir Grapscher vom Hals halten."
Er hatte noch eine Eigenschaft mitgebracht. Er knurrte wie ein Hund. „Wie süß! Das zeigt seine Sprachbegabung! der Graupapagei macht die Hundegeräusche nach, die er im Zooladen vor dem Kauf hörte.“
Beißende Papageien & Sittiche haben keine andere Wahl
Wer auch nur ein bisschen Erfahrung mit Graupapageien hat, weiß, dass dieses Knurren ein Zeichen von wirklich großer Angst ist. Dies wurde jedoch total ignoriert, da es ja "Sprachbegabung" war.
Natürlich wurden auch sämtliche subtileren Anzeichen von Angst oder Abwehr komplett ignoriert, da sie gar nicht erst bemerkt wurden. Hector hatte also - wie so viele beißende Papageien & Sittiche - gar keine Wahl als zu beißen. Dieser Graupapagei war also schon vor dem Kauf zu einem Problemvogel geworden.
Nach dem Graupapageien Kauf: Umzug mit neuem Vogel nach Deutschland
Kurz darauf, wurde die Tochtergesellschaft, bei der ich in New York arbeitete, verkauft und ich ging wieder zurück nach Deutschland. Also ging erst einmal der Papierkrieg los. Die Dame aus dem Zooladen half mir, denn sie hatte dies wohl schon öfters für Käufer ihrer Papageien gemacht.
Sie belustigte sich über die „völlig absurden“ deutschen Regeln. Diese verlangten von mir einen gegengeschlechtlichen, gleichartigen Partner für Hector und einen Käfig von mindestens zwei Meter Breite und einem Meter Tiefe. Wow. Das war ja eine Menge größer als der Käfig, den ich im Laden als "perfekt" für Graupapageien gekauft hatte.
Du glaubst jetzt vielleicht, dass das halt eben nur die dummen Amis sind. Hier in Deutschland ist ja alles besser, weil hier ja Tierschutz groß geschrieben wird. Oder? ...
Passenden Käfig für Graupapagei kaufen
Hör dir mal den Rest dieser Geschichte an. Ich kam also in Deutschland an und musste dringend einen großen Käfig für meinen Graupapagei kaufen. Tagelang telefonierte ich von Hüh, nach Hott und besuchte Zooläden. Der absolute Hammer war, dass solche Käfige nicht nur nicht zu kaufen waren. Die Verkäufer in den Zoogeschäften hatten noch nie von diesen Mindestanforderungen, die ich erfüllen musste, gehört.
Diese waren 2001 bereits sechs Jahre alt. Also Zeit genug, darüber informiert zu werden, sollte man meinen. Im Endeffekt blieb mir nichts anderes übrig, als einen Käfig für meinen Graupapagei zu kaufen, der nur halb so groß war, wie erforderlich. Er war der Größte, den ich kriegen konnte. Was sollte ich machen?
Weiblichen Graupapagei kaufen
Als nächstes brauchte Hector einen gegengeschlechtlichen Partner. Ich musste also für Hector einen weiblichen Graupapagei kaufen. Auch da habe ich Abenteuerliches erlebt. Ein Zooladen, der keine Graupapageien hatte, versuchte mich davon zu überzeugen, dass eine Blaustirnamazone ein perfekter Partner für Hector sei. Ich solle also eine Blaustirnamazone statt eines Graupapageis kaufen.
Wieder so ein Experte. Nun ja, da ich die mir gestellten gesetzlichen Auflagen erfüllen musste, kam ich dieses Mal glücklicherweise null in Versuchung, der Expertin zu glauben. Aber ich kenne genug solcher Geschichten, dass ich weiß, das dies leider immer noch ein Thema ist. Aber dann fand ich endlich einen Züchter; mit Graupapageien-Babies; und Weibchen! Juchuh.
Also Hector eingepackt und dahin gefahren. Was da passierte war auch ein Treppenwitz. Der Züchter hat vielleicht gezüchtet. ABER zusätzlich hat er von überall her nestjunge Graupapageien gekauft, diese mit der Hand aufgezogen und dan weiterverkauft.
Erst einmal ist es natürlich hochproblematisch, dass ich einen ungetesteten Vogel zu diesen Babies mitnehmen konnte. Es grenzt an ein Wunder, dass wir uns in dem hin- und her beim Graupapageien kaufen aus verschiedenen Beständen keinen Virus eingesammelt haben.
Graupapagei Lily wollte vom Boden weg
Alle Stühle waren besetzt und so hockte ich mich mit Hector auf den Boden und das weibliche Baby wurde mir in den Schoß gesetzt. Hector hockte auf meiner Schulter. Das Baby versuchte so schnell wie möglich an mir hochzuklettern. Der Züchter-Experte versicherte mir, das sein ein tolles Zeichen, da sie unbedingt zu Hector hinwolle.
Das ist natürlich völliger Quatsch. Sie wollte einfach vom Boden weg. Aber, damals glaubte ich ihm. Der freundliche Züchter stutzte mir dann noch Hector nach, weil seiner Ansicht nach, die Federn nicht kurz genug waren und das Baby auch gleich mit.
Nachdem ich Lily, den weiblichen Graupapagei gekauft hatte, suchte ich einen vogelkundigen Tierarzt, da ich sie durchchecken lassen wollte. Ich fand dann auch einen ganz in der Nähe, der mir von der Vogelklinik in Gießen empfohlen wurde. Super!
Der Tierarzt wollte meine Graupapageien einseitig stutzen
Also packte ich beide Vögel in paar Tage später ein und fuhr dahin. Er kommentierte, dass Hector sehr kurz gestutzt sei. Ich erklärte ihm, dass Lilys Züchter, das gemacht hatte, weil Hector trotz Stutzen ein bisschen fliegen konnte.
Der freundliche Tierarzt-"Experte" erklärte mir dann, dass der Vogel einseitig gestutzt werden müsse, um Fliegen zu verhindern. Er bot auch sofort an, dies bei beiden Vögeln zu machen. Es wurde kein Wort über Tierschutz und die Konsequenzen für die Vögel erwähnt.
Glücklicherweise hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits die Info aus einem meiner Bücher, dass einseitiges Stutzen so ziemlich das Schlimmste ist, was man einem Papagei antun kann. Der Vogel kann dann nämlich noch nicht einmal Flatterübungen machen, weil es den ganzen Körper herumreißt. Ich lehnte diese Angebot denn auch ziemlich entsetzt ab.
Man kann nicht blind vertrauen
Ein paar Tage später, passierte, was passieren musste. Der brutal gestutzte Hector stürzte ab und fiel wie ein Stein zu Boden. Dabei brach er sich die Schnabelspitze ab. Es war Hochsommer und Hector ein Baby. Der Tierarzt, den ich natürlich sofort anrief, meinte lakonisch, es sei schon nichts passiert. Es würde auch nichts ausmachen, wenn Hector ein paar Tage lang nichts fressen oder trinken würde.
Meine Güte, selbst als Laie, der nur ein paar Bücher gelesen hatte, wusste ich, dass das nicht richtig war. Tja und so lernte ich, dass man sogar auf Papageien spezialisierte Tierärzte, die von der Uni Gießen empfohlen werden, nicht blind vertrauen kann.
Glücklicherweise, fand ich dann eine Tierärztin, die den Namen vogelkundig verdiente. Sie machte alle notwendigen Untersuchungen und behielt Hector bei sich, um ihn bis es ihm besser ging per Kropfsonde zu ernähren.
Ich könnte mich treten
Er hat‘s überlebt und ist heute, all die Jahre später, immer noch bei mir. Das Beißen habe ich Hector weitestgehend abgewöhnt. Zwischen seinem letzten und vorletztem Biss lagen immerhin 14 Jahre. Seit seinem letzten Biss sind auch schon wieder mehr als drei Jahre vergangen.
Bisstechnisch also kein großes Ding. Natürlich tat der Biss weh. Aber viel schlimmer ist, dass ich nicht aufgepasst habe und ihn unabsichtlich so sehr bedrängt hatte, das er das Gefühl hatte, aus Notwehr beißen zu müssen. Armes Kerlchen. Dafür könnte ich mich treten.
Uff das ist jetzt nicht ganz so locker-flockig geworden, wie geplant. Es ist ein Thema, das mir wirklich nahe geht. Weil so oft Tiere für die Dinge bestraft werden, die eigentlich wir Menschen verbockt haben.
Nicht nur beim Graupapageien kaufen gibt's Probleme
Seit Hector ziehe ich beißende Papageien & Sittiche geradezu magisch an. Über die Jahre habe ich so viele davon aufgenommen und ihr Vertrauen gewonnen. Jack, Nikita, Mr. Darcy, um nur ein paar zu nennen, sind liebenswerte Mitbewohner geworden. Sogar Shelby, mein Irish Wolfhound (ein Hund, kein Papagei - aber ähnliches Prinzip), mit extremen Aggressionsproblemen wurde nach nur zwei Wochen lammfromm. Sein größtes Problem derzeit ist, dass er viel zu viel Platz im Bett wegnimmt.
Ich habe auch unzähligen Papageien- & Sittichhaltern geholfen, ihre Beißprobleme zu lösen. Aber was ich dir mit meiner Geschichte ganz doll ans Herz legen möchte. Es geht bei Anti-Aggressionstherapie nicht darum, den kaputten Vogel zu reparieren, damit der Mensch nicht mehr gebissen wird.
Beißende Papageien & Sittiche brauchen Vertrauen
Dein Vogel hat einen Grund, warum er beißt. Auch wenn du diesen Grund nicht kennst. Wir sind es schuld, wenn unsere Sittiche und Papageien beißen. Wenn nicht wir persönlich, dann zumindest irgendwelche anderen Menschen. Denn oft haben unsere Graupapageien schon vor unserem Kauf gelernt, zu beißen.
Deswegen ist das Wichtigste bei Beißproblemen bei Papageien und Sittichen, die Situation unseres Vogels so zu verbessern, dass er es nicht mehr nötig hat zu beißen.
Gerade wenn du einen beißenden Graupapagei gekauft hast (oder jede andere Papageienart) bedeutet dies mehr Verständnis, mehr Rücksicht, bessere Kommunikation. Es geht nicht um Dominanz und zeigen, wer der Chef ist. Es geht um den Aufbau von vertrauensvollen Beziehungen. Es geht nicht um das schnöde Abdressieren irgendwelcher Verhaltensweisen oder um Einschüchterung.
Es geht um Beziehungstraining - dein Training - von besserem Beobachten und mehr Verständnis. Es geht um das sanfte, gemeinsame Formen von Verhaltensweisen und-ritualen, die für dich UND für deinen Vogel funktionieren. So haben du und dein Vogel eine Chance Freunde zu werden, anstatt Feinde, die sich eine Wohnung teilen.
Bitte melde dich, wenn du Hilfe brauchst
Beißende Papageien & Sittiche brauchen in erster Linie mehr Vertrauen und Rücksichtnahme. Ich hoffe, dass du diese Gedanken im Hinterkopf behältst, wenn du dich mit deinem beißenden Papagei oder Sittich auseinandersetzt. Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Glück & Erfolg bei deiner Problemlösung! Und wenn du Hilfe brauchst, dann komm‘ bitte auf mich zu. Du kannst über www.dievogelschule.com/kontakt ein kostenloses Erstgespräch mit mir buchen, um einfach mal darüber zu reden. Ich freue mich, von dir zu hören.
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