Was sind die wichtigsten Nymphensittich Krankheiten. Wie kannst du frühzeitig erkennen, ob dein Nymphensittich krank ist? Lies hier, was du tun kannst. Welche Symptome von Nymphensittich Krankheiten solltest du kennen? Lies weiter, um Antworten auf deine Fragen zu erhalten. Weiterlesen...
Informationen zu den häufigsten Sittich- & Papageienkrankheiten findest du in meinem Artikel Papageienkrankheiten - Ist dein Sittich oder Papagei krank?
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In Internetforen bekommt man den Eindruck, dass Nymphensittich-Halter sich am meisten Sorgen um ernährungsbedinge Fettsucht, Kropfentzündungen und Legenot machen. Doch wie sieht die Realität aus? Entsprechen diese Sorgen den tatsächlichen Krankheiten?
Die häufigsten Nymphensittich Krankheiten - anders als erwartet
Aufschluss gibt eine Studie der Universität Zürich, welche Nymphensittich Krankheiten über einen Zeitraum von zehn Jahren, von 1994 bis 2003 auswertet. Die Ergebnisse sind ganz anders als von der Mehrzahl der Nymphensittich-Besitzer erwartet. Die drei häufigsten Nymphensittich Krankheiten bei den vorgestellten Vögeln waren: Tumore, Frakturen und Lebererkrankungen.
Bei der Betrachtung dieser Daten sollte man berücksichtigen, dass damals Nymphensittiche kaum auf Viren untersucht wurden.
Eine Übersicht der Ergebnisse zeigt die nachfolgende Tabelle:
Nymphensittiche Krankheiten & Todesfälle, 1994 - 2003
Vorstellungsgrund | Häufigkeit | Todesfälle | Davon eingeschläfert |
Tumore, davon: Plattenepithelkarzinom Ohne Definition Nierentumor Lipom Lebertumor Sonstige | 12% 23% 15% 12% 8% 12% 30% | 37% | 80% |
Knochenbrüche | 11% | 35% | 88% |
Lebererkrankung | 10% | 50% | |
Vergiftungen | 9% | ||
Verhaltensstörungen | 7% | ||
Fettsucht | 3% | ||
Legenot | 3% |
Quelle: Langenecker, M., Retrospektive Untersuchung zur Entwicklung der Artenverteilung und den häufigen Krankheitsbildern bei exotischen Heimtieren im Zeitraum von 1994 – 2003; 2006
Häufigste Krankheit bei Nymphensittichen - Tumore
Kranke Nymphensittiche wurden am häufigsten aufgrund von Tumoren zum Tierarzt gebracht. Die Todesrate betrug 37%. 80% der an Tumoren verstorbenen Nymphensittiche wurden eingeschläfert.
Leberprobleme - häufigere Krankheit bei Nymphensittichen als viele denken
Die Häufigkeit von Lebererkrankungen bei Nymphensittichen gibt Hinweis auf falsche Haltungsbedingungen und Ernährung.
Lebererkrankungen gehen häufig mit Umfangsvermehrungen einher. Hier besteht also eventuell das Problem von Fehleinschätzungen seitens der Halter. Kostbare Zeit wird mit Diäten vertan, anstatt das Tier zu einem vogelkundigen Tierarzt zu bringen, der eventuell sein Leben retten könnte.
Fettsucht – keine häufige Nymphensittich Krankheit
Interessant ist ferner, dass nur ein sehr kleiner Prozentsatz an Fettsucht litt – 3%. Auch Legenot kam relativ selten vor. Dies steht in deutlichem Widerspruch zu den Sorgen der Nymphensittichhalter, die man in diversen Internetforen nachlesen kann.
Die Angst vor zu fettem Futter und deshalb fettsüchtigen Tieren steht dort sehr weit oben, genau wie die Sorge um dauerlegende Hennen und der damit verbundenen Legenot.
Es wäre möglich, dass Umfangvermehrungen von Haltern fälschlicherweise als Fettsucht oder Legenot angesehen werden, obwohl die Ursache in Wirklichkeit Tumore sind.
Halter schätzen Nymphensittich Krankheiten oft falsch ein
Aufgrund der obigen Ergebnisse liegt die Vermutung nahe, dass viele Halter gesundheitliche Probleme der kleinen Papageienarten falsch einordnen. Es ist anzunehmen, dass viele Tiere, die von Haltern als „zu dick“ empfunden werden, stattdessen gravierende gesundheitliche Probleme wie Tumore oder Lebererkrankungen haben.
Diese können von Haltern, insbesondere von Neulingen in der Papageienhaltung, kaum richtig selbst erkannt werden. Hinzu kommt, dass viele dieser Halter relativ unerfahren sind. Immerhin gehören Nymphensittiche zu den "Einsteigervögeln" für Anfänger.
Vorsorge ist wichtig, um Nymphensittich Krankheiten rechtzeitig zu erkennen
All dies verdeutlicht die Wichtigkeit von regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen bei wirklich erfahrenen, diagnosefesten, vogelkundigen Tierärzten insbesondere auch für die kleineren Papageienarten. Wenn ihre Erkrankungen früher erkannt worden wären, hätten einige dieser Vögel noch eine Chance gehabt oder hätten doch zumindest weniger lange leiden müssen.