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Frische Wiesenpflanzen, Kräuter und Gräser sind ein Hochgenuss für unsere Papageien & Sittiche. In diesem Artikel möchte ich dir eine Einführung zum Sammeln von Wildpflanzen geben. Außerdem stelle ich dir einige der beliebtesten Wildkräuter vor, über die sich deine Vögel mit Begeisterung hermachen werden. Weiterlesen ...

Weitere Artikel über  Sittich- & Papageien-Ernährung findest du hier.

Wiesenkräuter - Frischkost für Papageien und Sittiche

Die besten Orte zum Wiesenpflanzen sammeln

Wiesenpflanzen werden von vielen Landwirten und Gräsern Unkraut genannt. Aber für uns sind sie eine wahre Fundgrube für frisches Sittich- & Papageienfutter. Also raus in die Natur! Ein schöner Spaziergang tut Leib und Seele gut. Und wenn du außerdem fette Beute für deine Vögel sammeln kannst, hat sich der Ausflug doppelt gelohnt.

Wo kannst du Kräuter und Gräser sammeln?

Damit du mit den gesammelten Kräutern und Gräsern deinen Vögeln wirklich etwas gutes tust, müssen sei sauber sein. Das heißt, deine Wiesenpflanzen sollten frei von giftigen Rückständen und Keimen sein. Daraus ergeben sich die besten  und schlechtesten Sammelstellen für deine Wildpflanzen:

1. Wild- und Wiesenpflanzen nicht in Straßennähe sammeln

Wiesenpflanzen, die du in Straßennähe sammelst, können mit Schadstoffen zum Beispiel von Abgasen verunreinigt sein. Außerdem werden oft Unkrautvernichter eingesetzt, um Straßenränder sauber zu halten. Zu guter Letzt geht auch so mancher Hund dort Gassi und hinterlässt Urin und Kot. Aus diesen Gründen sind Kräuter und Gräser in Straßennähe ungeeignet zum Verfüttern.

Wieso sind Hunde ein solches Problem? 

Schon klar, Wildtiere kacken und pieseln auch. Außerdem übertragen diese häufig Krankheiten und Parasiten. Die Menge macht's. Wenn auf einer beliebten Hundewiese von frühmorgens bis spätabends etliche Hunde unterwegs sind, dann ist die Menge an Kot und Urin enorm und mit der normalen Belastung durch Wildtiere nicht zu vergleichen.

2. Kräuter und Gräser nicht auf Äckern und fremden Gärten ernten

Natürlich hast du auf fremden Grundstücken nichts zu suchen. Das sollte wohl jedem klar sein, oder?  Abgesehen davon, weißt du nicht ob dort Pestizide oder Düngemittel verwendet wurden. Außerdem wird mancher Acker und Garten als Hundewiese genutzt. Aus diesem Grund ist das Sammeln von Kräutern und Gräsern auf Äckern und in fremden Gärten ebenfalls nicht zu empfehlen. 

Denke auch daran, dass Pestizide und Düngemittel verwehen können. Also sind auch Randbereiche von Äckern möglicherweise belastet. Deshalb solltest du auch dort keine Kräuter und Gräser sammeln.

3. Eigene und befreundete Gärten als Sammelstellen für Wiesenpflanzen

Im eigenen Garten oder dem von Freunden weißt du genau, ob Pestizide verwendet wurden oder nicht. Außerdem weißt du, ob dort eine Menge Hunde herumlaufen (und -pieseln). Wenn du also die Möglichkeit hast, Wiesenpflanzen in Privatgärten (mit Erlaubnis natürlich) zu sammeln, dann ist das die beste Variante.

4. Brachliegende Wiesen mit wenig Verkehr

Wenn du "versteckte", brachliegende Wiesen kennst, die nicht von Menschenmassen und deren Hunden frequentiert werden, dann sind diese ein guter Sammelort. Solche Wiesen kannst du in ein wenig abgelegner und schwerer zu erreichenden Gebieten finden. Oft auch auf Waldlichtungen. Eventuell können dir Jäger, Förster, Landwirte und andere Personen die sich viel in der freien Natur aufhalten, helfen, solche Wiesen zum Sammeln von Kräutern und Gräsern zu finden.

5. Kräuter und Gräser von Balkon und Fensterbank

Am sichersten sind Wiesenpflanzen, Kräuter und Gräser, die du auf deiner Fensterbank und - vor Wildvögeln geschützt - auf deinem Balkon selber ziehst. Bei diesen kannst du die Belastung durch Pestizide, Schadstoffe und krankmachende keime weitestgehend vermeiden. 

Was du beim Sammeln von Wiesenpflanzen beachten solltest

Beim Sammeln von Wiesenpflanzen solltest du nicht egoistisch sein, sondern schonend mit der Natur umgehen. Das heißt:

1. Bitte nimm nur so viel, dass die Pflanze problemlos überleben kann. Das heißt auch, dass du Pflanzen nicht mit den Wurzeln ausreißt.

2. Bitte nur so viel sammeln wie du tatsächlich verwendest. Gierig sein und nachher die Hälfte wegschmeißen geht gar nicht!

3. Nimm nie alles. Lass genug für andere Tiere und Menschen zurück. Nimm niemals das letzte, was noch steht.

4. Das Sammeln von Wildpflanzen ist in Naturschutzgebieten, Nationalparks und gesetzlich geschützten Biotopen verboten.

Wie kannst du sicher Wiesenpflanzen bestimmen?

Leider haben viele Wiesenpflanzen ungenießbare oder sogar giftige "Doppelgänger". Deshalb solltest du beim Sammeln nicht nur genau wissen, wie die gewünschten Kräuter und Gräser aussehen, sondern auch, wie die Verwechselungskandidaten aussehen. Nur so kannst du sie sicher unterscheiden.

Als Anfänger im Sammeln von Wildpflanzen solltest du ein Bestimmungsbuch für Wiesenpflanzen oder eine entsprechende App auf deinem Handy auf deinen Ausflug mitnehmen. Noch hilfreicher ist ein gemeinsamer Ausflug mit jemandem, der sich auskennt. Es geht wirklich nichts über die Praxis. Manche Unsicherheit, bei der Bestimmung mithilfe eines Buchs wird leicht beseitigt, wenn dir jemand am lebenden Exemplar zeigen kann, was genau gemeint ist.

Im Zweifelsfall gilt immer: wenn du dir nicht sicher bist, dann lass es stehen. Sicherheit geht vor.

Gefahren beim Sammeln von Kräutern, Gräsern und anderen Wiesenpflanzen

  • Belastung mit Pestiziden und Düngemitteln
  • Belastung mit Bakterien, Viren und Parasiten
  • Belastung mit Hundeurin und -kot
  • Verwechselung mit ungenießbaren oder giftigen Pflanzen

Kräuter und Gräser Schneiden oder Rupfen? - die Ausrüstung

Wenn du Wildpflanzen sammelst, solltest du natürlich so wenig Schaden wie möglich verursachen. Kräuter und Gräser schneiden ist oft schonender für die Pflanze als sie auszurupfen. Außerdem möchtest du deine Beute gut nach Hause bringen. Welche Ausrüstung solltest du also beim  Kräutersammeln also dabei haben?

Schere und Messer: Kräuter und Gräser schneiden statt rupfen

Manche Pflanzen haben sehr feste Stengel. Wenn du versuchst, diese abzureißen, kannst du die ganze Pflanze dabei beschädigen. Das ist schade und unnötig. Deshalb solltest du zum Sammeln eine Schere und ein scharfes Messer mitbringen, damit du festere Kräuter und Gräser schneiden kannst. 

Geschnittene Wiesenpflanzen halten zudem meist länger als solche bei denen der Stengel völlig zerfetzt wurde. Zu guter Letzt kannst du dir auch die Hände beim Abreißen fester Stengel verletzen. Deshalb gehört in deine Sammelausrüstung eine sowohl eine Schere wie auch ein scharfes Messer damit Kräuter und Gräser schneiden kannst, wenn ihre Stiele ein wenig fester sind.

Wiesenpflanzen bestimmen mit Buch oder App

Wenn du nicht das geborene Naturkind bist, wirst du vermutlich ein wenig Hilfe beim sicheren Bestimmen von Wiesenpflanzen benötigen. Ein entsprechendes Bestimmungsbuch oder eine App sind da Gold wert.

Wildpflanzen frisch halten: Wasser, Lappen, Beutel

Wenn dein Ausflug ein wenig länger wird, solltest beim Wildpflanzen sammeln nicht nur dich selbst sondern auch dein Sammelgut hydrieren, damit es länger frisch bleibt. Dazu kannst du Läppchen mit Wasser tränken und die Stiele damit umwickeln. Anschließend wickelst du sie in Frischhaltefolie oder -  umweltfreundlicher - in gewachste Baumlappen.

Wiesenpflanzen reinigen 

Vor dem Füttern oder Aufbewahren solltest du die gesammelten Wiesenpflanzen unbedingt gründlich reinigen. Dazu gehst du ähnlich wie bei Salat vor:

1. Entferne Welke oder gammelige Stellen und Blätter

2. Anschließend wäscht du deine Wiesenpflanzen mehrfach mit viel Wasser. Dabei solltest du die Pflanzen gründlich bewegen, um jede Stelle zu erwischen. So entfernst du mechanisch so viele Keime wie möglich.

Du kannst den "Waschgang" mit etwas Spülmittel gründlicher machen. Aber denke daran, dass du dann besonders gut spülen musst, um die Seife rückstandslos zu entfernen.

Welche Kräuter passen zusammen?

Dein Ausflug zum Wiesenpflanzen sammeln war erfolgreich. Du hast eine tolle Vielfalt an Kräutern und Gräsern gesammelt. Aber wie fütterst du deine Ausbeute? Welche Kräuter passen zusammen?

Je frischer du die Kräuter und Gräser füttern kannst, desto mehr Nährstoffe bleiben erhalten. Deshalb solltest du den gesammelten Gräser und Kräuter Mix nicht aussortieren und einzeln füttern, sondern alles zusammen, so frisch wie möglich.

GRÄSER & KRÄUTER MIX TRAINIERT DIE INSTINKTE

Außerdem haben deine Vögel bei der Fütterung eines Gräser und Kräuter Mix die Gelegenheit ihre Instinkte walten zu lassen.

Tiere (inkl. Menschen) verspüren instinktiv Appetit auf Nahrungsmitteln, die die Nährstoffe beinhalten, die der Körper gerade benötigt. Mit der Fütterung eines Gräser, Kräuter Mix gibst du also deinen Papageien & Sittichen die Gelegenheit ihre Instinkte zu trainieren. Das ist nicht nur gesund sondern auch besonders artgerecht.

Wie fütterst du Wiesenpflanzen?

Natürlich kannst du den Wiesenpflanzen Gräser und Kräuter Mix einfach in eine Futterschale geben. Interessanter wird es, wenn du ihn zum Strauß bindest und ihn als Kräuter Mix Spielzeug anbietest. Hängst du diesen Kräuterstrauß nach dem Waschen pitschnass auf, wird er von vielen kleineren Vogelarten außerdem gerne als Badegelegenheit genutzt.

Wenn deine Vögel die frischen Wiesenpflanzen nicht annehmen, dann hilft dir mein Artikel So gelingt dir die Futterumstellung bei Papageien & Sittichen weiter.

Kräutertees für Papageien & Sittiche

Du kannst aus Kräutern natürlich auch tolle Tees für deine Papageien und Sittiche herstellen. Diese können getrunken, in Spezialfällen aber auch äußerlich angewendet werden wie zum Beispiel der Rupfertee, der als Bad oder Dusche eingesetzt werden kann.

Tipp: Kräuter äußerlich anwenden

Tees können auch äußerlich angewendet werden. So kannst Du Deinen Papagei oder Sittich mit dem Tee einsprühen oder ihn deinen Tieren zum Baden zur Verfügung stellen. Achtung bei Kakadus und anderen Vögeln mit hellem Gefieder: Die Federn können durch den Tee verfärbt werden!

Bei Fußproblemen kannst du auch ein Fußbad anwenden, zum Beispiel Kamillentee bei Fußsohlengeschwüren. Falls dein Vogel sehr zahm ist, kannst du den Tee auch mittels eines Wattetupfers auf betroffene Hautstellen auftupfen.

Eignung von Kräutertees für Papageien & Sittiche

Die meisten Papageien & Sittiche lieben es, warme Tees zu trinken. Sie sind also bei Papageien & Sittichen sehr leicht anzuwenden. Sind die Vögel gesund, ist Tee ein Genussmittel, der zudem die Vögel dazu anregen kann, abenteuerlustiger  in ihrer Ernährung zu werden.

Ein kranker Vogel kann von der Heilwirkung mancher Kräutertees profitieren. Dies aber bitte nur in Absprache mit dem vogelkundigen Tierarzt. Kräutertees eignen sich besonders bei seelischen Problemen und bei leichten Beschwerden, da die Wirkstoffe recht verdünnt sind. Sie sind auch besonders geeignet bei Erkrankungen, bei denen eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr gewünscht ist, zum Beispiel bei Blasen- und Nierenproblemen.

Wie gebe ich meinem Vogel den kräuterTee?

Du kannst deinen Papageien & Sittichen, wenn sie zahm sind, Kräutertee warm oder kalt von Hand reichen. Das ist zwar nicht nötig, aber ich bin der Ansicht, dass die Aufmerksamkeit und Liebe, die so vermittelt wird, einem zahmen Vogel gut tut.

Bei warmem Kräutertee kann die Wärme des Tees dem Papagei oder Sittich Geborgenheit vermitteln.

So bereitest du Kräutertee für deine Papageien & Sittiche zu

Es gibt drei Arten Kräutertee für deine Vögel zuzubereiten. Dabei hängt die Wirkung des Tees von der Dosierung ab – also wieviel Kräuter du nimmst -, von der Zerkleinerung der Kräuter und wie lange du den Tee ziehen oder kochen lässt.

Je stärker die Kräuter zerkleinert werden, desto mehr Wirkstoff gelangt in den Tee. Jedoch solltest du die Kräuter erst kurz vor der Zubereitung zerkleinern, da sich sonst während der Lagerung Wirkstoffe verflüchtigen können.

Aufguss

Am häufigsten werden Tees als Aufguss zubereitet. Dazu gießt du einfach heißes oder kochendes Wasser auf die Kräuter und lässt sie zugedeckt fünf bis zehn Minuten ziehen. Das Zudecken verhindert, dass flüchtige Stoffe entweichen.

Bei dieser Art der Zubereitung werden die meisten Bakterien abgetötet. Diese Art der Zubereitung eignet sich für alle Kräutertees, bei denen Blätter und Blüten zum Einsatz kommen.

Abkochung

Bei einer Abkochung gibst du die Kräuter in einen Topf mit kaltem Wasser. Dieses wird langsam bis zum Kochen erhitzt. Anschließend lässt du das Ganze fünf bis zehn Minuten auf kleiner Flamme köcheln.

Diese Art der Herstellung eignet sich für Heilkräuterbestandteile, die hart sind, wie zum Beispiel Wurzeln oder Hölzer. Bei dieser Art der Zubereitung werden so gut wie alle Bakterien abgetötet, aber leider werden auch flüchtige oder empfindliche Bestandteile hierbei verloren.

Kaltauszug

Bei einem Kaltauszug setzt du die Kräuter mit kaltem Wasser an und lässt sie mehrere Stunden stehen. Diese Methode eignet sich, wenn in den Kräutern Bestandteile enthalten sind, die du nicht in den Tee hineinbekommen möchtet, wie zum Beispiel Gerbstoffe.

Diese Methode hat zwei große Nachteile: Zum einen werden keine Keime abgetötet und zum anderen dauert die Herstellung sehr lange. Deshalb wird diese Methode recht selten verwendet.

Ein japanischer Freund zeigte mir allerdings, dass man mit dieser Methode im Sommer einen köstlichen grünen Eistee herstellen kann. Er lässt den Kaltauszug allerdings während der Zubereitung im Kühlschrank stehen.

Wiesenpflanzen aufbewahren

Wenn du keinen Garten hast und nur gelegentlich Wiesenpflanzen sammeln kannst, dann bietet es sich an, größere Mengen zu sammeln. Ein paar Tage halten sie sich im Kühlschrank oder in einer Vase mit sauberem Wasser.

Um Kräuter und Gräser länger aufzubewahren, frierst du sie am besten ein. So erhältst du die maximale Menge an Nährstoffen. Gleichzeitig schützt du deine Kräuter vor dem Befall mit Schädlingen sowie der Vermehrung von Keimen.

Alternativ kannst du deine Wiesenpflanzen auch trocknen. Dabei verlierst du zwar Nährstoffe. Aber auch getrocknete Wiesenpflanzen helfen dir, die Fütterung deiner Papageien & Sittiche abwechslungsreicher zu gestalten. 

Vorsicht vor Schädlingen und Keimen in getrockneten Wiesenpflanzen

Denke bitte daran, dass Schädlinge deine getrockneten Wildkräuter befallen können (lies hierzu meinen Artikel über Lebensmittelmotten: Lebensmittelmotten im Sittich- & Papageienfutter). Auch Schimmelpilze (Aspergillose) können eine Gefahr werden. Mehr darüber erfährst du in meinem Artikel Papageienfutter – Futter Tipps für Papageien & Sittiche Kontrolliere deshalb getrocknete Kräuter immer genau darauf, ob sie befallen sind und mache einen Geruchstest. Muffig riechende Kräuter und andere Lebensmittel darfst du auf keinen Fall verfüttern. Der muffige Geruch ist ein Hinweis auf den Befall mit Schimmelpilzen.

Wiesenpflanzen selber anbauen

Du kannst Wiesenpflanzen natürlich auch selbst anbauen. So hast du sie immer zur Hand. Außerdem kannst du das Umfeld weitestgehend kontrollieren. So kannst du die Behandlung mit gefährlichen Pestiziden und Düngern sowie die Verunreinigung durch Hunde und andere Tiere vermeiden.

Im eigenen Garten kannst du Schutzzäune um deine Wiesenpflanzen errichten, um Tiere fernzuhalten. Besonders kontrolliert ist der Anbau auf der Fensterbank.

Wo bekommst du die Wildkräuter her?

Auf deinen Streifzügen durch die Natur kannst du die Samen von Wildpflanzen sammeln. Alternativ kannst du auch die eine oder andere Wiesenpflanze komplett mit Wurzel ausgraben und bei dir zuhause wieder einpflanzen. Aber Vorsicht: Nicht jede Wiesenpflanze überlebt solch einen Standortwechsel.

Die Samen mancher besonders beliebter Wiesenpflanzen kannst du sogar im Gartenzenter kaufen. Damit bekommst du dann sogar eine Anleitung, damit du die bestmöglichen Chancen hast, dass deine Pflanzen gedeihen.

TIPP

Lies hierzu auch meinen Artikel über die Anwendung von Kräutern: Kräuter: Wie verwendest du sie bei Papageien & Sittichen?

Beliebte Gräser

Gräser gehören zur natürlichen Ernährung vieler Sittich- und Papageienarten. besonders im halbreifen Zustand sind sie sehr beliebt. Bei Gräsern gibt es wenig Verwechselungsgefahr mit giftigen "Doppelgängern". Gräsersammeln ist also insbesondere für Anfänger eine hervorragende Option.  

ACHTUNG GEFAHR! Mutterkorn (Secale cornutum)

Wiesenpflanzen - Mutterkorn - Gefahr bei Gräsern Secale cornutum

Eine Gefahrenquelle, die von Gräsern ausgeht ist Mutterkorn. Der Mutterkornpilz produziert hochgiftige Alkaloide, die bereits beim Verzehr geringer Mengen schwere Symptome von Darmkrämpfen und Durchblutungsstörungen bis zu Atemlähmung und Kreislaufversagen verursachen.

Roggen ist besonders häufig mit Mutterkorn belastet, aber so gut wie alle Gräser sind befallgefährdet. Deshalb solltest du deine Gräser unbedingt auf Mutterkorn kontrollieren und befallenes Sammelgut im Hausmüll entsorgen.

Eine kleine Auswahl beliebter Gräser für Papageien & Sittiche findest du hier:

LIESCHGRAS (PHLEUM PRATENSE)

Lieschgras - Gräser für Papageien und Sittiche

In fast allen Grünlandmischungen ist Wiesenlieschgras enthalten. Demnach ist es leicht für dich zu finden. Das Lieschgras wächst in Büscheln auf Wie­sen, Weiden und Äckern und kann bis zu 1,5 Meter hoch werden. Die Samen des Wiesenlieschgrases sind ca. 1,5 - 2 mm lang, an­nähernd eiförmig und von Spelzen umhüllt. Die Deckspelze ist stark gewölbt mit Spitze, silbergrau, schwach glänzend mit kurzen Härchen.

WIESENSCHWINGEL (FESTUCA PRATENSIS)

Wiesenpflanzen - Wiesenschwingel - Festuca Pratensis - Gräser für Papageien und Sittiche

Ganz besonders früh blüht der Wiesenschwingel und ist auch sonst als besonders wertvolle Futterpflanze, die zudem recht wiederstandsfähig und winterhart ist, als Ackerpflanze beliebt. Die Samen sind von Spelzen umhüllt, die 6-7 mm lang sind und befinden sich an einem kurzen Stielchen an der Pflanze.

WEIDELGRAS (LOLIUM PERENNE)

Wiesenpflanzen - Weidelgras - Lolium Perenne  - Gräser für Papageien und Sittiche

Weidelgras ist auch als Raygras, Lolch oder Dinkelspelze bekannt. Es ist extrem ausdauernd und deshalb sehr beliebt. Weidelgras ist leicht an der Stellung der Blütenährchen zu erkennen: Sie zeigen mit einer Schmalseite zum Stiel. Dadurch sieht die ganze Ähre plattgedrückt aus.

Beliebte Kräuter

Viele Wildpflanzen sind nicht nur zum Füttern oder Essen beliebt, sie zeigen auch eine gewisse Wirkung als Heilkräuter. In dieser Rubrik möchte ich dir einige besonders beliebte Wildkräuter zeigen. 

Aber bitte nicht vergessen: Wenn du bei deinen Vögeln Symptome bemerkst, solltest du immer sofort zum vogelkundigen Tierarzt gehen. Verschwende keine kostbare Zeit mit Selbstdiagnosen und Behandlungsversuchen mit Kräutern. Dies kann deinem Vogel das Leben kosten!

Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Wiesenpflanzen - Löwenzahn - Taraxacum

Der Löwenzahn ist weit verbreitet und sehr bekannt. Auch als Anfänger kann er problemlos gesammelt werden. Die jungen Blätter dieses Heilkrauts ergeben einen - auch für Menschen - schmackhaften Salat. Die älteren Blätter hingegen schmecken bitter.

Die Heilwirkung des Löwenzahns soll Leber und Galle stimulieren. Außerdem soll das Kraut appetitanregend wirken.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Wiesenpflanzen - Spitzwegerich - Plantago lanceolata

Der Spitzwegerich ist ebenfalls ein weit verbreitetes Heilkraut. Du kannst ihn an seinen langen schmalen Blättern erkennen, die spitz zulaufen. Er wurde 2014 zur Heilpflanze des Jahres gewählt.

Die Heilwirkung des Spitzwegerich ist antibakteriell. Er soll sich positiv auf Atemwegserkrankungen auswirken. Seine Heilwirkung besteht darin, dass seine Schleimstoffe die Schleimhäute schützen sollen.

Weißdorn (Crataegus oxyacantha)

Wiesenpflanzen - Weissdorn - Crataegus oxyacantha

Der Weißdorn ist keine Wiesenpflanze im engeren Sinn. Aber da er an Wiesen- und Wegrändern wächst, solltest du ihn beim Wildkräuter sammeln unbedingt mit einbeziehen. Denn Weißdorn ist eine bekannte und effektive Heilpflanze, um die Herzfunktion zu stärken.

Weißdorn ist in der Anwendung sehr vielseitig. Du kannst Blätter, Knospen, Blüten und Früchte unter anderem im Salat, als Gemüse, in Smoothies oder als Tee verwenden.

Beliebte Wiesenpflanzen

Die Abgrenzung zwischen Kräutern und anderen Wiesenpflanzen ist meist nicht eindeutig. Fast jede Pflanze scheint eine gewisse Heilwirkung zu haben. Die Beispiele in dieser Rubrik sind gewählt, da diese Pflanzen primär zu anderen Zwecken, verwendet werden. 

Wenn du dir die unten stehenden Beispiele anschaust, wird dir vermutlich auffallen, dass eine der beliebteste Futterpflanzen für Papageien & Sittiche fehlt: Die Vogelmiere. Das liegt daran, dass ich der Vogelmiere einen eigenen Beitrag gewidmet habe. Du kannst ihn hier lesen:  

Klee (Trifolium)

Wiesenpflanzen - Klee - Kleeblatt - Trifolium

Es gibt hunderte von Kleearten. Viele davon werden als Futtermittel, Gründüngung und als Erosionsschutz verwendet. Klee ist aufgrund der typischen Kleeblatt Blattform auch für Anfänger leicht zu erkennen.

Du findest Klee auf Äckern, Weiden, Wiesen und an Straßenrändern. Die Samen sind oval mit einem Durchmesser von ca. zwei Millimetern und gelblich-grüner Färbung.

LUZERNE (MEDICAGO SATIVA)

Wiesenpflanzen - Luzerne - Medicago sativa

Die Königin der Futterpflanzen wird die Luzerne häufig genannt, weil sie sehr nährstoffreich ist. Insbesondere enthält sie alle essentiellen Aminosäuren. Finden kannst du sie auf Äckern, an Wegrändern, Böschungen und wildwachsend im Grünland.

Sommerwicke (Vicia sativa)

Wiesenpflanzen - Sommerwicke - Vicia sativa

Die Sommer-, Saat- oder Futterwicke wächst fast überall. Als Kulturpflanze ausgesäät, verwildert sie leicht und ist kaum mehr zu entfernen. Die Samen sind kugelig, bis zu 6 mm groß, enthalten alle essentiellen Aminosäuren und fast kein Fett.

Ich hoffe, du findest diesen Artikel interessant und hilfreich! Wenn du Fragen hierzu hast oder Hilfe bei der Umsetzung benötigst, dann komm bitte gerne in meine wöchentliche Sprechstunde für Vogelschule-Mitglieder.

Lerne viel, hab' Spaß und genieße dein Leben mit deinen Papageien & Sittichen. 

LG,

Ann. 

Über die Autorin 

Ann Castro - Expertin für Papageien & Sittiche

Viele Sittich- & Papageien-Halter leiden unter schlechten Beziehungen mit ihren Vögeln. In meinen Kursen & Coachings lernst du, Probleme ab- und Vertrauen aufzubauen. So kannst du schon bald ein glückliches und entspanntes Leben mit deinen Vögeln genießen. 


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